Museum für Naturkunde der Stadt Gera


Das Museum für Naturkunde befindet sich im ältesten erhaltenen Bürgerhaus der Stadt Gera, im sogenannten "Schreiberschen Haus". Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude hatte eine wechselvolle Geschichte. 1686/88 wurde es auf der Brandstätte eines mittelalterlichen Burggutes errichtet. Von 1716 bis 1847 im Besitz der Kauf- und Handelsherren Schreiber, überstand es als einziges Wohngebäude innerhalb der Altstadt den größten Brand von Gera 1780. 1847 ging das "Schreibersche Haus" in den Besitz der Stadt über und beherbergte bis 1855 das Stadtgericht. Danach wurde es wieder privat genutzt, und erst seit 1947 dient es als Museum.

In der ersten Etage befindet sich die Dauerausstellung mit dem Titel „Erlebnis Ostthüringen“. Hier kann der Besucher mit wenigen Schritten eine Wanderung durch die Naturräume Ostthüringens unternehmen. Ausgehend von den geologischen Grundlagen erlebt er die artenreiche Pflanzen- und Tierwelt der Wälder, Wiesen, Feldfluren und Gewässer „vor der Haustür“. 
Im zweiten Obergeschoss des Hauses stellt das Ausstellungsensemble "Gelehrtenzimmer" die Entwicklung vom Naturalienkabinett zum naturwissenschaftlichen Museum vor. In einem weiteren Raum werden die Minerale Ostthüringens vorgestellt, zu denen auch seltene Funde der Uranerzlagerstätte Ronneburg gehören. Außerdem lädt ein repräsentativer Gesellschaftsraum, der Barocksaal, zu kulturellen Veranstaltungen ein.
Im Höhler unter dem Schreiberschen Haus präsentiert das Museum prächtige Minerale aus aller Welt in der Ausstellung "Das Einmaleins der Minerale - Entstehung, Gestalt und Nutzen". Anhand der farbenprächtigen Exponate thematisiert die Schau allgemeine Aspekte der Mineralogie wie die technische Verwendung von Mineralen, ihre Entstehungsprozesse und ihre Formen und Farben. Einen besonderen Höhepunkt bildet dabei eine Auswahl von Mineralen, die unter ultraviolettem Licht fluoreszieren.

Botanischer Garten
(Eingang Nicolaistraße/Schillerstraße)
Der Botanische Garten, hervorgegangen aus einer bürgerlichen Stiftung des Geraer Kommerzienrates Walther Ferber (1830-1895), mit einer Fläche von 0,7 Hektar (nur 3 Minuten vom Museum entfernt) ist dem Museum für Naturkunde der Stadt Gera seit 1947 angeschlossen. Er dient als Ergänzung der landschaftsökologischen Dauerausstellung zur Region Ostthüringen durch die Darstellung von charakteristischen Vegetationseinheiten Ostthüringens. In den gärtnerisch gestalteten Anlagen Laub- und Nadelwald, Halbtrockenrasen, Fels- und Schotterflur, Teich, Bachlauf und Feuchtwiese werden dem Besucher circa 300 Pflanzenarten vorgestellt. Eine systematische Abteilung, interessante Gehölze, Küchenkräuter, Arznei- und andere Nutzpflanzen sowie eine geologische Lehrwand von 1898 ergänzen das Gartenensemble.