Werratalmuseum Gerstungen


Das Werratalmuseum befindet sich im ehemaligen Amtsschloss, einem Gebäudekomplex mit mittelalterlichem Ursprung, der im Laufe der Jahrhunderte viele bauliche Veränderungen erfahren hat. Gerstungen zählt zu den ältesten Orten Thüringens, seine erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 744 in Zusammenhang mit seiner Schenkung an das Kloster Fulda. Nach Besitzwechsel gehörte das Amt ab dem 15. Jh. zum Herzogtum Sachsen-Eisenach, ab 1741 zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Das Museum beherbergt u. a. Sammlungen zur Geologie, zur Ur- und Frühgeschichte, zur Volkskunde mit dem Schwerpunkt Werra-Keramik der umliegenden Orte an der mittleren Werra, sowie eine Ausstellung zur Eisenbahngeschichte von 1849 bis 1996.
Gegründet wurde das Museum 1932 von Lehrern der Oberrealschule in Gerstungen, deren Ziel es war, Anschauungsmaterial für den Unterricht zu sammeln und den Heimatgedanken zu stärken. Durch die wissenschaftliche Tätigkeit und Sammelleidenschaft des Studienrates Arno Volland (1888-1968) entwickelte sich das Heimatmuseum zu einer Ausstellung mit überörtlicher Bedeutung.

Während der Zeit der DDR lag die Gemeinde Gerstungen an der innerdeutschen Grenze im Sperrgebiet und konnte nur mit einem Berechtigungsschein besucht werden. Das Museum führte während dieser Zeit ein Schattendasein und konnte nur durch engagiertes Wirken Gerstunger Bürger überleben. Seit der Grenzöffnung ist es wieder für jedermann zugänglich.