the propylaea | Athens
Objekt-ID:
AW 37
Künstler:
Robertson, James
Ortsbezug:
Herstellungsort:
Griechenland
Datierung (individuell):
vor 1858
Material:
Unbekannt
Technik:
Negativverfahren
Objekttyp:
Museumsobjekte/Grafik, Fotografie*/Fotografie
Klassifikation:
Fotografie
Besitzende Institution / Datengeber:
Museen/Friedrich-Schiller-Universität Jena/Dia- und Fotothek des Instituts für Klassische Archäologie
Friedrich-Schiller-Universität Jena/Sammlungen/Dia- und Fotothek des Instituts für Klassische Archäologie
IIIF-Manifest:
Beschreibung:
Diese Fotografie Robertsons erwarb Stübel auf derselben Athen-Reise. Dieses Hochformat zeigt den Aufgang zur Akropolis mit den Propyläen von Westen. Die langen Schatten der pittoresk in Gruppen arrangierten Personen sowie die der Propyläen-Südwand deuten auf einen Aufnahmezeitpunkt am späteren Nachmittag hin. In dieselbe Richtung weist auch der relativ dunkle Vordergrund, der auf einen hohen Gelbanteil des Lichtes zurückzuführen ist. Unter Nutzung einer kleinen Blende wird eine extrem hohe Tiefenschärfe bei geringen Randunschärfen erzielt. Dass trotz der erforderlichen
langen Belichtungszeit nur eine der sieben sitzenden Personen eine geringe Bewegungsunschärfe aufweist sowie ferner deren Positionierungen lassen erkennen, dass es sich nicht um zufällige Besucher der Akropolis handelt, sondern dass sie vielmehr von Robertson für die Aufnahme arrangiert angeordnet worden sind.
Die inverse Signatur Robertson findet sich in einer Freifläche im unteren linken Bildbereich, der ebenfalls gravierte Titel »the propylaea | Athens« wurde bewusst jeweils in die Ansichtsseite zweier Stufen unterhalb der Signatur montiert. Die scharfen Kanten im Bereich des zentralen und der beiden nördlichen Durchgänge des Torbaus sowie der Umstand, dass diese Flächen heller als der Himmel erscheinen, legen in diesen Bildzonen Bearbeitungen nahe. Diese erscheinen ebenfalls auf einem deutlich schlechter erhaltenen Abzug vom selben Negativ des Getty Albums, auf dem zwar dieselbe Signatur vorhanden ist, der Titel hingegen fehlt. Offenbar wurden also die entsprechenden Bereiche bereits auf dem Negativ geschwärzt. Erneut steigert die deutliche Unteransicht die Monumentalität des antiken Gebäudes; dadurch, dass der Standort so weit aus der Mittelachse nach links versetzt wurde, wie das Licht von schräg rechts auf die Säulen trifft, wird die plastische Wirkung der Aufnahme erheblich gesteigert und zudem motivische Überschneidungen vermieden, welche für den Betrachter die räumliche Verständlichkeit der Architektur mindern würden.
(Text: Eva und Klas Winter)