CC BY-SA 4.0
Dreilagenkamm aus Dunaszekcsö, Ungarn
Objekt-ID:
24240
Ortsbezug:
Fundort:
Ungarn (Dunaszekcsö, Komitat Baranya / Ungarn)
Datierung (individuell):
spätes 4. bis 5. Jh
Maße:
Gesamt: Höhe: 4,5 cm; Breite: 7,2 cm; Tiefe: 0,4 cm
Material:
Unbekannt
Objekttyp:
Museumsobjekte/ZZZ_Zum Löschen vorgeschlagen/ZZZ_Haarkamm
Klassifikation:
Sonstiges
Besitzende Institution / Datengeber:
Museen/Friedrich-Schiller-Universität Jena/Ur- und frühgeschichtliche Sammlung
Friedrich-Schiller-Universität Jena/Sammlungen/Ur- und frühgeschichtliche Sammlung
Beschreibung:
Diese mehrlagigen Kämme wurden überwiegend aus Geweih- oder Knochenplatten gefertig, in die die Kammzähne eingesägt wurden. Da dies nur längs zur Faserrichtung der Geweihplatten erfolgen konnte, waren die Breiten der Kämme anfangs an die Breite des Rohmaterials gebunden. Um Kämme mit deutlich größeren Ausmaßen herstellen zu können, wurden mehrere längsgefaserte Geweihplatten nebeneinander gelegt und durch zwei quergefaserte Deckplatten mittels Nieten verbunden. Oberhalb der längsgefaserten Zahnplatten wurde zudem ein quergefasertes Keilstück eingesetzt, das für zusätzlichen Halt sorgte. Anschließend wurde die Form der Griffplatten ausgesägt und diese verziert. Als letztes erfolgte die Einsägung der Zähne in die mittlere Plattenlage. Der Kamm aus Dunaszekcsö gehört zu der Gruppe der Dreilagenkämme mit erweiterter bzw. buckliger Griffplatte. Die Kämme dieses Typs weisen eine rechteckige bis leicht geschweifte Griffplatte auf, in deren Mitte sich eine halbrunde Erweiterung befindet. Als Verzierungselemente weist der Kamm mehrere Linien auf, die in einer aus der Metallbearbeitung bekannten, punzierähnlichen Methode auf die Deckplatten aufgebracht wurden. Damit liegt mit dem Stück ein seltenes Exemplar eines verzierten Dreilagenkammes mit erweiterter Griffplatte vor, da die meisten Kämme dieser Form unverziert blieben. Vergleichbare Kämme mit erweiterter Griffplatte sind vor allem aus dem südrussichen, donauländischen sowie ost- und elbgermanischen Raum bekannt und treten häufig gemeinsam mit gotischen Blechfibeln auf. Aus diesem Grund ist eine Datierung der Kämme in das späte 4. bzw. frühe 5. Jahrhundert möglich. (Dr. des. Enrico Paust)