Agrimensores Romani
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Ortsbezug:
Entstehungsort:
Italien (Rom?)
Bestand:
Varia
Datierung (allgemein):
16. Jahrhundert
Datierung (individuell):
16. Jh. 1. Viertel
Material:
Papier
Objekttyp:
Handschriften
Besitzende Institution / Datengeber:
Standort:
HZ
Signatur(en):
Ms. Prov. f. 156
Primärdaten:
Literatur:
Bettina Klein-Ilbeck und Joachim Ott, unter Mitarbeit von Gerhardt Powitz und Bernhard Tönnies: Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Band 2: Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Signaturreihen außerhalb der Electoralis-Gruppe, Wiesbaden 2009.
F. Blume, Über die Handschriften der Agrimensoren, in: Rheinisches Museum für Jurisprudenz 7 (1835), S. 192–195, 204–207.
Ders., Über die Handschriften und Ausgaben der Agrimensoren, in: F. Blume / K. Lachmann / Th. Mommsen / A. Rudorff, Die Schriften der römischen Feldmesser, Bd. 2: Erläuterungen und Indices, Berlin 1852, S. 36–39 mit Nachträgen S. 473–474.
C. Thulin, Humanistische Handschriften des Corpus agrimensorum Romanorum, in: Rheinisches Museum für Philologie N.F. 66 (1911), S. 425–432 (mit S. 428 Abbildung von Ausschnitten aus 51v [oben !] und 29v [unten !]).
M. D. Reeve, Agrimensores, in: L. D. Reynolds (Hg.), Texts and Transmission. A Survey of the Latin Classics, Oxford 1983, S. 2.
L. Toneatto, Codices artis mensoriae. I manoscritti degli antichi opuscoli latini d’agrimensura (V – XIX sec.), Bd. 2: Tradizione diretta: L’età moderna, (Testi, studi, strumenti 5), Spoleto 1994, S. 591–606 mit Tafel XIX Abb. von 11r.
Kodikologie:
Am vorderen Umschlag unten sowie am vorderen Umschlag oben bis Bl. 20 Fehlstellen unterschiedlicher Größe (Mäusefraß). - 3 Wz.: 1 x Vogel (nur Bl. 9), Typ Briquet 12202 (1479 – 1480); 1 x Ochsenkopf (nur Bl. 92), Typ Piccard XII 559 (1505 – 1523); 1 x Sirene (nur Bl. 105), Typ Briquet 13888 (1523). - Lagen: (V–1)9 + 4 IV41 + II45 + 2 IV61 + 3 III79 + II83 + IV91 + (IV+1)100 + II104 + I106. - 17v, 25v, 41v, 67v, 73v, 79v, 100v senkrecht stehende Reklamanten. - Schriftraum 21 x 11,5 – 13 (1r – 82r); 20,5 – 21 x 12 (85r – 105v). - 26 Zeilen (1r – 82r); 33 – 34 Zeilen (85r – 105v). - humanistische Kursive; Ergänzungen, Korrekturen und Stichworte aus dem Text in Humanistica und humanistischer Kursive, teilweise in Rot; 10v –31v Legenden der Illustrationen in roter Capitalis; 29v, 76r – 79r, 93v – 103r, 105r–v Legenden der Illustrationen in Capitalis. - 1 Schreiber. - 1r – 91r, 93r – 104r rubriziert. - 10r – 31v, 47r – 52r, 63v – 81r, 93v – 105v in den Text eingeschoben zahlreiche stilistisch die spätantike Vorlage nachahmende Federzeichnungen (Landschaften, Landschaftsteile, Stadtanlagen, Bauwerke) und (vielfach geometrische) Figuren im Umfang von wenigen Zeilen bis zu etwa einer halben Seite zur Illustrierung einzelner Texte; 16r – 17r, 26r–v Federzeichnungen am Rand bzw. in den im Text ausgesparten Zwischenräumen in einfacher Weise nachgetragen; 50r – 51r, 63v, 67v, 77r–v, 97v, 105r einige Illustrationen nicht ausgeführt. - Kopertband aus hellem Leder.
Schriftraum:
21 x 11,5 – 13
Zeilenanzahl:
26 - 34
Schrift:
humnaistische Kursive
Geschichte:
Ir unten links Besitzvermerk [?] des 17./18. Jh.: D. Gitra; gleicher Eintrag auch in Ms. Prov. o. 227 und Ms. Prov. o. 397. - Aus dem Besitz von Sigmund Wilhelm Zimmern (1796 – 1830), seit 1826 Juraprofessor in Jena; vgl. ADB 45, S. 302; Handschrift als dessen Geschenk am 26. Februar 1827 in die UB Jena gelangt; vgl. Ir den Schenkungsvermerk des Bibliothekars Christian Ernst Friedrich Weller (1789 – 1854; ab 1818 UB Jena).
Gattung:
Geometrie
Landwirtschaft
Sprache:
Latein
Format / Umfang:
I, 106 Bl.
31 x 22
Beschreibung:
In Italien entstandene Abschrift des spätantiken „Codex Arcerianus“ (Wolfenbüttel HAB Cod. Guelf. 36.23 Aug. 2°), der nach seiner Auffindung 1493 in Bobbio wahrscheinlich 1497 nach Rom verbracht wurde, von wo er zwischen 1526 und 1536 (1527 infolge der Plünderung Roms ?) in den Besitz des Desiderius Erasmus († 1536) gelangte; zur Geschichte der Vorlage vgl. Toneatto (s. u. Lit.), Bd. 1: Tradizione diretta: Il medioevo, S. 59–64; die Lokalisierung wird zudem gestützt durch den italienischen Typus der Wasserzeichen Vogel und Sirene; zur Lokalisierung der Abschrift nach Rom vgl. Toneatto (s. u. Lit.), S. 603–605. Zum Verhältnis der Abschrift zur Vorlage: Der Codex Arcerianus besteht aus zwei als „Arcerianus A“ (6. Jh. Anfang) bzw. „Arcerianus B“ (5./6. Jh.) bezeichneten Teilen, die beide schon zur Zeit der Auffindung unvollständig waren und überdies verbundene Lagen enthielten; ausführliche Beschreibung bei Toneatto (s. u. Lit.), Bd. 1, S. 139–163. Weitere Textverluste erfolgten nach der Abschrift in den Codex Jenensis, der somit für einige Stücke (Balbus [62r – 70v], Liber coloniarum [71v, 73v] und De monumentis finalibus [71v – 72v]) ein wichtiger Textzeuge ist. Die Anordnung der Texte wurde bei der Abschrift in folgender Weise verändert: Die unter gleichem Namen (Hyginus, Agennius Urbicus, Lex Mamilia) überlieferten Stücke aus den beiden Teilen wurden an den Anfang zusammengestellt (1r – 61v), wobei bei doppelter Überlieferung Lücken im Text des Arcerianus A aus dem Text von B ergänzt wurden (10r – 31v, 46r – 52v; ausgenommen 31v – 33r, beide Fassungen hintereinander); das Restliche wurde zuerst aus Arcerianus B, anschließend aus Arcerianus A abgeschrieben (ausgenommen Casae litterarum). Somit stand für 1r – 8r, 34r – 44r, 54r – 70v ausschließlich Arcerianus B als Vorlage zur Verfügung, für 71r – 104r ausschließlich Arcerianus A. Unverändert blieb hingegen die aufgrund von in der Vorlage verbundenen Lagen unrichtige Anordnung einiger Werke, z. B. die ineinander geschachtelten Bruchstücke der drei Werke des Hyginus mit dem des Siculus Flaccus (34r – 44r) · die Abschrift wurde vom Schreiber selbst intensiv benutzt und in mehreren Schritten überarbeitet, wie die durchgehend anzutreffenden Stichworte auf dem Rand, die bei Texten des Arcerianus A notierten abweichenden Lesarten des Arcerianus B sowie die aus einer Handschrift der palatinischen Überlieferung übernommenen Ergänzungen und Varianten in verschiedenfarbigen Tinten, unterschiedlicher Schriftart bzw. -duktus belegen (seit Thulin [s. u. Lit.], S. 426 irrtümlich zwei späteren Bearbeitern zugewiesen).